Wie partioniere ich einen Debian-Gameserver am besten?

  • Hallo!


    Ich möchte einen Debian aufsetzen, der dann später als ein Gameserver dienen soll. Jetzt hätte ich einige Fragen an Euch dadraussen...:


    • Soll es mehrere Festplatten (z.B. für mehr Performance und/oder Sicherheit det Daten) geben oder reicht für's erste auch eine einzige?
    • Wie gross sollte(n) diese Festplatte(n) sein?
    • Welches Typ (IDE, SATA, SCSI u.s.w.) eignet sich dafür am besten?
    • Wie partioniere ich die Festplatte(n) am optimalsten (am besten)?


    Danke in vorraus!


    Mit freundlichen Grüßen
    SOLIANYI Dmitri


  • Hallo auch, herzlich willkommen auch aus meiner Ecke :wink:
    Partitionierung ist unter Linux eine Art Glaubensfrage...
    Aber der Reihe nach.
    Mehrere Festplatten sind eine gute Idee, z.B. ist es nie schlecht swap und /var auf eigenen Platten zu haben (falls möglich).
    Grundsätzlich reicht bei den aktuellen Datentransfer Raten auch eine einzige Platte.
    Grösse...
    Je mehr desto besser sollte man meinen. Gilt aber zusammen mit der Partitionierung zu überlegen ob dem wirklich so ist, ich gehe später nochmal darauf ein.
    Unbedingt S-ATA wenn möglich. IDE ist tot. Vor allem bei Servern. SCSI ist für private Gameserver etwas überdimensioniert finde ich, mittlerweile sind S-ATA Platten wirklich standfest genug um in einem Server laufen zu können. HP z.B. hat ein nettes Storage Kästchen auf Lager, die MSA 1500.
    Hab das Glück gehabt das Ding von einem Storage Gott präsentiert zu bekommen, ist wirklich extrem lecker :D
    Und S-ATA reicht da auch.


    So, genug Schwelgerei.
    Partitionierung:
    Hier gibt es zwei Philosophieen.
    Die einen scheuen keinen Aufwand um ihre Festplattenzugriffe auf Meter/Kilometer pro Tag aufzurechnen und zu weiten Wegen per Partitionierung entgegenzuwirken. Den anderen ist das wurscht.


    Grundsätzlich kann man sagen:
    Je mehr Partitionen die schön klein sind desto schneller kann das System sein.
    Aber:
    Bei einer einzelnen Platte kann man eigentlich mit diesem System nur die Fragmentierung des Dateisystems etwas vermindern, großartige Performanceschübe darf man sich jedoch nicht erwarten.
    Fragmentierung der Daten wird bei den immer größer und billiger werdenden HDDs immer mehr zum Sorgenthema...
    Sicher, es ist bequem 1GB swap und 159GB Datenpartition zu haben (alles drin), aber man darf sich nicht wundern daß dann *SQL Server und andere HDD I/O intensive Apps sehr langsam werden können. Dazu gibt es gigantische Abhandlungen mit detaillierten Profilen wie welche Anwendungen auf die Festplatte zugreifen, dies näher zu erörtern würde den Rahmen eindeutig sprengen.
    Weiters dient Partitionierung auch der Systemsicherheit und der Stabilität, ich wünsche niemandem daß ihm seine rootpartition voll läuft... :shock:
    Abwegig ist das aber nicht. Wenn man nun wie im obigen Beispiel eine einzige Partition hat in der alles vor sich hinwerkelt braucht nur mal ein mySQL Server völlig am Rad zu drehen und mehrere 100 MB logfiles pro Stunde zu generieren... man kann sich ausrechnen wie lange es bis zum Crash dauert...
    Deswegen sollte zumindest /var unbedingt eine eigene Partition bekommen.
    Sicherheitstechnisch ist auch recht vorteilhaft die /boot Partition NICHT zu mounten (Parameter noauto in /etc/fstab).


    Folgendes Schema habe ich bisher recht oft angewendet und bin eigentlich immer gut damit gefahren:

    Code
    hda1     /boot          100MB
    hda2     swap          1GB
    hda5     /                1GB
    hda6     /usr           10GB
    hda7     /var           2GB
    hda8     /home        ...


    Ist natürlich mein persönlicher Geschmack, da findet jeder für sich irgendwann "den Stein der Weisen" :wink:
    Als Dateisystem verwende ich immer und überall reiserfs, hat sich einfach bewährt was Geschwindigkeit und Stabilität angeht.
    Weiteres Argument für dieses Filesys sind übrigens auch die absolut hervorragenden recoverytools 8)


    Es gibt noch haufenweise weitere Dinge die man beachten kann, laß Dich aber davon nicht allzusehr durcheinanderbringen...
    Überleg Dir einfach was alles drauf laufen soll.
    Erstell Dir eine Liste von den "dicken" Servern die u.U. viel auf der Festplatte zu tun haben (mySQL etc.)
    Daran kann man schon ungefähr erkennen wer ein heißer Kandidat für festplattenintensive Aktivitäten sein könnte :wink:


    Ich hoffe ich habe mehr Klarheit geschaffen als Inputoverflow verursacht... :oops:


    Cheers


    tcs

    Wer ständig überall dranpinkeln muß kommt schnell in den Verdacht ein keifendes Schoßhündchen zu sein.
    (Bezug auf einen bestimmten Forumsuser ist unvermeidlich)

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