Distributionswahl

  • Guten Morgen an alle!


    Ich wollte mich für eine LAN wappnen und einen Gastserver mitnehmen. Auf diesem Server wollten wir dann zwei bis maximal drei Gameserver drauf laufen lassen. Die Anzahl der Slots und Tickrate, etc. sind bei jedem Server noch unbekannt!


    - Counter-Strike: Source
    - Hidden: Source
    - Eventuell noch etwas anderes ;), kA was


    Das Betriebssystem steht schonmal definitiv fest (Linux). Da die Maschine auf der die GS laufen nicht gerade die Stärkste ist (P4 2,6 / 512 MB DDR / Laptop) wollte ich eine performante Distri nutzen. Aktuell hatte ich auf meinem Root Server und auf meinem Desktop nur SUSE genutzt.


    Zu welcher Distri würdet ihr mir raten? Welche ist für GS am besten geeignet? Nehmt keine Rücksicht auf meine Kentnisse, ich werde mir bei Problemen zu den Distris schon Hilfe holen ;) Ich hörte zwar bereits, dass Gentoo eines der besten ist, aber evtl. gibt es ja etwas noch besseres?


    Gruß,
    Daniel

  • Bezüglich des Administrationsaufwandes sagte ich ja bereits, dass ich mir selber versuchen würde das anzueignen (hab ja schließlich den allgemeinen Linux Einstieg auch alleine bewältigt ;) )


    Nun meine Frage:
    Warum ist gentoo besser? Liefert Debian zuviel "unnützen Kram" mit, den ich für Gameserver nicht brauche? Ich würde das nur gerne Begründet wissen ...


    Christian:
    Danke für die beiden Links (vor allem Debian Anwender Handbuch!

  • gentoo ist besser wenn es um komplett kompilierte Produktiv System geht, weil dir dort als Admin mächtige Mittel wie USE_FLAGS, CFLAGS und noch paar Kleinigkeiten zur Verfügung stehen, die dann später der ausschalggebende Punkt für Performante Software sind.


    Bei einem Gameserver bei dem sowieso alles an laufender Software _nicht_ aus den Sources kompiliert wird, sondern die von den Herstellern vertriebenen Binarys verwendet werden, ist der Unterschied fast bei Null. Also der Vergleich zwischen stage3 Portage gentoo und Debian Minimalsystem.


    Ein _nicht_ selbst kompiliert und eingerichtetes Gentoo System also z.B. von der Live-CD, ist dann bis auf das Package System und ein Paar Systemtool unterschiede eine funktionierende und gute Linux Minimalumgebung wie auch bei Debian


    Aus dem oben genannten Grund und das bei Debian die Live.CD funktioniert würde ich bei diesem System Debian wählen :)

  • Hallo,


    ich misch mich nochmal ein.


    Ich möchte jetzt keine Grundsatz-Diskussion auslösen, aber er hat nach Severbetrieb gefragt nicht nach eine Desktop System.


    Zitat


    gentoo ist besser wenn es um komplett kompilierte Produktiv System geht, weil dir dort als Admin mächtige Mittel wie USE_FLAGS, CFLAGS und noch paar Kleinigkeiten zur Verfügung stehen, die dann später der ausschalggebende Punkt für Performante Software sind.


    Kann debian auch:


    apt-build


    Vorteile


    * beinahe Perfekt auf das System abgestimmte Pakete
    * ein evtl. durch Benchmarks bestimmbarer Performancegewinn


    Nachteile


    * große Pakete zu bauen dauert mitunter ... mehr als eine Nacht
    * ein evtl. durch Benchmarks bestimmbarer Performanceverlust




    Zitat


    debian ist schon gut, aber gentoo ist besser. jedoch muss man dabei sagen, dass gentoo auch um einiges schwerer zu administrieren und installieren ist.


    Ansichtssache, ich habe keine Lust, wenn ich ein Optimiertes System haben will drei Tage Kde zu kompilieren :D


    Auf was stürzt du deine Aussage ?


    ---


    Ich schreibe mal aus meiner Sicht wieso ich Debian als Serverbetrieb habe und Gentoo als Desktop benutze.


    Debian:


    Vorteile:


    - Erprobte und ausgereifte Software in Stable Zweig
    - Debian Sicherheits Team, was jeden Abend um 18 Uhr Patches für Sicherheitslücken bereitstellt.
    - apt ( apt-get update; apt-get upgrade und dein System ist aktualisiert)
    - Debian Handbuch (link oben)
    - Debian Mailinglisten (http://www.debian.de/MailingLists/)
    - Debian Forum ( http://www.debianforum.de/ )
    - Debian Sicherheitshowto (http://www.debian.org/doc/manuals/securing-debian-howto/)


    Nachteile:
    - Weil Debian 100 % nur kostenlose Software anbietet, bekommt man manche Software nur auf Umwegen ( java z.b)
    - Debian Stable ist zwar ausgereifte Software die keine Probleme macht und geprüft ist, dadurch kann sie aber auch bisschen älter sein.



    Gentoo:


    - Schnelles System (wenn man will und zeit hat)
    - Neuste linux Software
    - Nette Community
    - viel Support


    Nachteile:


    - Durch die neue Software können Konflikte zu andere Software entstehen, was zu einen instabilen System führen kann.
    - Durch neue Software können sich bufferoverflow und sonstige Sicherheitslücken einschleichen.



    Mein Fazit, Meine Persönliche Meinung:


    Debian in Serverbetrieb, wegen der Sicherheit des Systems und Gentoo als Desktop System wegen der Aktualität

  • Vielen Dank, Christian.


    Das ist genau das, was ich eigentlich haben wollte! Auch wenn es (wie von Christian bereits gesagt) keine Grundsatz-Diskussion werden soll, wäre es schön, wenn nun blade evtl. auch nochmal seine Meinung dazu äußert.


    Da das System nun wirklich nicht perfekt für den Anwendungszweck ist, möchte ich wenigstens das "bestpassendste" System aufspielen.


    Gruß,
    Daniel

  • Zitat von Christian

    Hallo,


    ich misch mich nochmal ein.


    Ich möchte jetzt keine Grundsatz-Diskussion auslösen, aber er hat nach Severbetrieb gefragt nicht nach eine Desktop System.



    Jain, LAN System zum mitnehmen deklariere ich eher als eine schnelle funktionale Umgebung anstatt ein echtes Produktiv System.


    Und bei Debian ist es eher die absolute ausnahme das jemand das komplette Grundsystem selbst kompiliert und die von ihm gewünschten Settings trifft.
    Bei Gentoo ist das wie wir es beide schreiben normal und daher Zeit- und Wissens- Intensiv was sich bisschen mit dem vom Postern gestellten Anforderungen stößt.



    Ansonsten schließ ich mich dir komplett an deine Ausführungen an und sage mal Hallo hier im Forum. Es freut mich immer neue kompetente Gesichter zu sehen.

  • Ich möchte nochmals betonen (konnte aus meinen Beiträgen nicht hervorgehen), dass ich bereits seit knapp 1,5 Jahren Erfahrung mit Linux habe und ich einen Root Server administriere (allerdings noch mit SUSE -> Anfangszeit halt :) ).


    Von daher würde ich auch nicht davor zurückschrecken, mir mal alles komplett zu kompilieren. Ich hab da ein paar Leute im Bekanntenkreis, die mir bei größeren Problemen helfen würden (langjährige Erfahrung mit Linux bei denen)!


    Gruß,
    Daniel

  • ich schließe mich dem was aubergine sagte an... jedoch möchte ich meinen senf auch nochmals dazu abgeben...


    ich sehe gentoo und auch debian nicht als server oder desktop linux an. für mich wäre ein desktoplinux eher ubuntu oder opensuse.
    ich hab bei mir zu hause viele distris ausprobiert und bin dann bei gentoo und debian hängen geblieben. wie schon andere sagten hat debian den vorteil, dass es sehr stabil läuft und ohne viel aufwand auch lange läuft. jedoch sollte man den weg zu gentoo nicht missen. denn gentoo ist, wenn man es mal richtig zum laufen gebracht hat, um einiges performanter als debian. so konnte ich bei meinen test ca 16 gameserverslots mehr auf ein und dem selben server unterbringen. wohl gemerkt auf minimalsystemen getestet. jedoch setze ich debian ein. einige werden sich fragen wieso?!? den grund hab ich oben schon geliefert. der aufwand debian am laufen zu halten ist minimal und in der heutigen zeit... wer hat da noch zeit? bei mitlerweile 8 rootservern meiner kleinen firma, hab ich nicht die zeit jeden tag an jedem root gentoo zu aktualisieren oder nach problemen zu suchen.


    alles in allem stimme ich dir daher zu christian. jedoch würde ich an deiner stelle gentoo nicht als desktop linux abstempeln.


    was dich angeht (crommisery). so solltest du denke ich mal auf debian setzen und dich dort mit der materie befassen, denn auch ein debian kann man noch für gameserver optimieren. erster anlaufpunkt wäre da sicherlich nen eigens kompilierter kernel.

  • Ok, dankeschön


    Ich denke meine Entscheidung steht fest. Ich werd dann die Tage mal Debian auf meinem Laptop einrichten.


    An einen selbstkompilierten Kernel hatte ich auch schon gedacht.


    Gäbe es denn evtl. noch weitere Tipps, die ihr mir auf den Debian Weg mitgeben könntet?


    Zitat

    der aufwand debian am laufen zu halten ist minimal


    Nunja, den Server bräuchte ich wie gesagt lediglich für eine LAN und dann würde _höchstwarscheinlich_ das System eh wieder runterfliegen, da ich openSUSE für Office-Anwendungen nutze!


    Vielen Dank nochmal!
    Daniel

  • Hi,


    Performance ist nicht der Grund warum ich auf meinen Server gentoo installiert habe, vielmehr geht es mir darum daß das System deutlich übersichtlicher ist als debian je war.


    Kleines Beispiel apache (ok, der ist nicht klein :wink:):
    Ich brauche weder LDAP Unterstützung noch interessieren mich andere Features die ich sicher nie brauchen werde. Unter gentoo kann ich dann einfach per /etc/portage/package.use definieren was mein Indianer können soll. Dadurch muß ich mir auch keinerlei Gedanken machen wenn in OpenLDAP bzw. dem entsprechenden Apache Modul ein Scheunentor entdeckt wird. Da lehne ich mich zurück und denke mir meinen Teil. Ja, das Beispiel hinkt, weiß ich. Trotzdem vertrete ich die Meinung daß es wünschenswert ist einen Server zu haben der genau das tut was man braucht, nicht tonnenweise mehr. Jede zusätzliche Komponente/Fähigkeit macht den Administrationsaufwand größer und das System komplexer/anfälliger für Fehler jeglicher Art.


    Ad Stabilität:
    Solange ich mich in x86 Stable aufhalte ist mir noch nicht wirklich etwas instabiles aufgefallen... und was anderes wollen wir doch auch nicht ernsthaft auf produktiven Server benutzen, oder? :wink:


    Was mich an debian sehr irritiert:
    Manchmal scheint mir als ob im debian Team mehr Anwälte als Entwickler unterwegs sind. Anders kann ich mir die bald selbszerstörerische Blockadementalität nicht erklären die dieses Projekt an den Tag legt. Ok, das ist eher politisch. Technisch finde ich es außerordentlich bedenklich daß die Securityupdates (immer noch?) offiziell nur an einer einzigen Stelle erhältlich sind. Oh, und es gab da auch mal so einen unangenehmen Vorfall durch den ein einziger Mensch über mehrere Wochen den Security-Tree pflegen mußte. Strukturfehler denk ich mir da.


    Was mich an gentoo ankotzt:
    Ich kompiliere am Desktop gnome und nix funktioniert out of the box. Ich lege eine Wahnsinnszeit in Mines hin und er speichert sie nicht.
    Ich zerstöre ständig mein Desktopsystem weil ich krankhaft süchtig nach aktuellsten Versionen aller unmöglicher Software bin.


    Grundsätzlich haben alle Distributionen Vor- und Nachteile, ich kann da nur immer wieder auf folgende Aussage zurückgreifen:


    Die beste Distribution ist die auf der man sich am wohlsten fühlt und mit der man die größte Erfahrung hat.


    Cheers


    tcs

    Wer ständig überall dranpinkeln muß kommt schnell in den Verdacht ein keifendes Schoßhündchen zu sein.
    (Bezug auf einen bestimmten Forumsuser ist unvermeidlich)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!